3 häufige Kopfschmerzarten

3 häufige Kopfschmerzarten

Mehr als 300 Arten von Kopfschmerzen sind Ärzten bekannt. Die meisten sind vorübergehend und ungefährlich, aber belasten den Patienten doch sehr. Eine Übersicht von drei sogenannten primären Kopfschmerzen: Clusterkopfschmerz, Spannungskopfschmerz und Migräne.

Clusterkopfschmerz

Der Clusterkopfschmerz ist der stärkste Schmerz überhaupt, auch stärker als der weit verbreitete Migränekopfschmerz. Beim Clusterkopfschmerz handelt es sich um einen heftigen, meist stechenden Kopfschmerz, der in der Regel mit nächtlichen Attacken einseitig, mit Schmerzmaximum in und um das Auge sowie in Stirn- und Schläfenregion, auftritt. Diese Attacken können 15 Minuten bis drei Stunden anhalten.

Folgende Symptome treten in der Attacke begleitend einzeln oder kombiniert auf: gerötete Bindehaut, tränendes Auge, verengte Pupille gegebenenfalls mit verengter Lidspalte und in der Augenhöhle tieferliegendem Augapfel, Lidschwellung, vermehrtes Schwitzen im Gesicht um das Auge und laufende oder verstopfte Nase. In der Regel treten die Attacken als Cluster über einige Monate, meist im Frühjahr oder Herbst bei dazwischen liegender Beschwerdefreiheit auf. Ein chronischer Clusterkopfschmerz ist möglich.

Spannungskopfschmerz

Die häufigste Variante ist der Spannungskopfschmerz. In Abgrenzung zur Migräne tritt er in der Regel nicht halbseitig auf, ist nicht von pulsierendem Charakter, nicht von heftigster Intensität und nicht von mehrtägiger Dauer.

Der Spannungskopfschmerz ist stattdessen von dumpf-drückendem Schmerzcharakter niedriger bis mittlerer Schmerzintensität („als ob eine Badekappe zu eng ist‘), der den ganzen Kopf einbezieht und meist nur einige Stunden anhält. Er tritt bevorzugt in Stresssituationen auf. Als mögliche Ursachen wird eine vermehrte Druckschmerzhaftigkeit der Schläfen- und Kaumuskulatur sowie eine verminderte zentrale Schmerzhemmung im Gehirn vermutet.

Bei regelmäßiger Schmerzmitteleinnahme (mehr als 15 Mal in einem Monat) kann sich der Spannungskopfschmerz pardoxerweise verschlimmern und mit einem täglichen Auftreten in einen schmerzmittelbedingten Dauerkopfschmerz übergehen. Medikamente sollten sehr kontrolliert nur dann eingenommen werden, wenn dies als unumgänglich erscheint.

Migräne

Bei der Migräne treten attackenweise meist halbseitig pulsierende oder pochende Kopfschmerzen auf. Die heftigen Kopfschmerzen dauern in der Regel ein bis zwei Tage an, können von einer anfänglichen Übelkeit oder Erbrechen begleitet sein und verstärken sich bei körperlicher Aktivität.

Sehstörungen oder flüchtige Beschwerden wie bei einem Schlaganfall können dem Kopfschmerz als sogenannte „Aura“ vorausgehen und dauern in der Regel nur eine halbe Stunde.

Stress, aber auch Entspannung am Wochenende oder zu Urlaubsbeginn, Wetterwechsel, gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus, Nahrungsmittel (z.B. Milch- oder Schimmelkäse, gepökeltes Fleisch, Zitrusfrüchte) und Alkoholgenuss können Migräneattacken auslösen. Nach ihnen kann für einige Tage eine vermehrte Müdigkeit, Erschöpfbarkeit und Leistungsminderung auftreten.

Was tun bei Kopfschmerzen?

Die medikamentöse Akutbehandlung der Cluster-Attacken sollte möglichst frühzeitig einsetzen und optimiert durchgeführt werden. Mit einer ergänzenden medikamentösen Vorsorgebehandlung soll das Risiko des Übergangs eines episodischen Clusterkopfschmerzes in einen chronischen Clusterkopfschmerz minimiert werden.

Gegen den Spannungskopfschmerz und die Migräne hilft regelmäßiger, lockerer Ausdauersport an der frischen Luft, zum Beispiel abends. Das hat auch einen schlafanstoßenden Effekt. Wenn der Nachtschlaf gut ist, hat man am Tag mitunter weniger Kopfschmerz.

Ergänzend zum lockeren Sport kann auch ein geregelter Tagesablauf helfen, Kopfschmerzen zu verhindern. Man sollte also immer zur gleichen Zeit aufstehen und zu Bett gehen, immer zur gleichen Zeit Mahlzeiten einnehmen und im Idealfall auf Fast Food, Cola und zu viel Kaffee verzichten. Wer dann noch zwei Liter am Tag trinkt und sich hin und wieder eine Entspannungspause gönnt, beugt dem Kopfschmerz aktiv vor.

Mit Kopfschmerz zum Hausarzt

Hausärzte sind sehr gut über das Thema Kopfschmerz informiert. Weiß der Hausarzt doch einmal nicht weiter, können ein Neurologe oder ein Facharzt mit spezieller Expertise in spezieller Schmerztherapie, die Schmerzambulanz oder ein Kompetenzzentrum weiterhelfen.

Kopfschmerz Plus

Das sind die schlimmeren Varianten, die wir Ärzte auch „Kopfschmerz Plus“ nennen. Sie können zum Beispiel von einer akuten Hirnblutung herrühren. Hier muss der Arzt dafür sorgen, dass der betroffene Patient möglichst schnell notversorgt wird.