Kompetente Hilfe für Schlaganfall-Patienten

Kompetente Hilfe für Schlaganfall-Patienten

Schlaganfall-Patienten und deren Familien zu entlasten ist das Ziel eines innovativen Projekts, an dem auch die Neurologische Klinik des RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt teilnimmt: Schlaganfall-Helfer Unterfranken. Es basiert auf der Tätigkeit ehrenamtlicher Mitarbeiter, die das Krankenhaus umfassend schult.

Ein Schlaganfall kann das Leben eines Menschen radikal verändern. In vielen Fällen ist der Patient lebenslang auf ärztliche, therapeutische und pflegerische Behandlung sowie die Versorgung mit Hilfsmitteln angewiesen. Experten wissen: Im Rahmen dieser Nachsorge ist eine persönliche und individuelle Unterstützung von Betroffenen besonders wichtig. Eine, die diesen Halt im Leben, aber auch schlicht Hilfe bei alltäglichen Aufgaben oder etwa Behördengängen verspricht. Außerdem ist es von großer Bedeutung, pflegende Angehörige in bestimmten Bereichen zu entlasten.

Fakt ist: In Deutschland engagieren sich jährlich schon Tausende Bürgerinnen und Bürger jeden Alters im Ehrenamt. Daher hat die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ein Konzept für die Ausbildung von ehrenamtlich tätigen Schlaganfall-Helfern entwickelt und erfolgreich erprobt. In Unterfranken haben sich fünf spezialisierte Partner zusammengeschlossen: Neben der Neurologischen Klinik am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe als Projektkoordinatoren beteiligen sich das Bayerische Rote Kreuz, das Schlaganfall-Büro Unterfranken und das Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen (ZTM).

„Schlaganfall-Helfer Unterfranken“

Das aktuelle Projekt läuft wie folgt ab: Nach einer ausführlichen Ausbildung mit insgesamt 52 Unterrichtseinheiten nehmen die Schlaganfall-Helfer, die unter anderem aus dem Ehrenamtlichen-Pool des Roten Kreuzes stammen, über die sogenannten Care-Manager der Akut- oder Reha-Klinik Kontakt mit den entlassenen Patienten und deren Angehörigen auf.

Aufgrund der in der Schulung erworbenen medizinischen und sozialrechtlichen Basiskenntnisse sowie der Kenntnis um die regionalen Hilfestrukturen fungieren die Ehrenamtlichen als Ansprechpartner und Mittler. Auch Kommunikationstechniken gehören zum Ausbildungsspektrum.

Bei medizinischen Fragen kann sich der Schlaganfall-Helfer an die Koordinationsstelle in der Klinik wenden. „Folgeereignisse oder beginnende Depressionen können so vermieden werden“, sagt Dr. Hassan Soda, Chefarzt der Klinik für Akutneurologie/Stroke Unit und neurologische Intensivmedizin am Campus Bad Neustadt.

Auch Sie wollen helfen?

Weitere Schlaganfall-Helfer nehmen die Projektpartner gerne auf. Interessenten können sich an das Bayerische Rote Kreuz wenden oder an die Neurologische Klinik, wo Anna Ortmann als Care-Managerin und Projektkoordinatorin arbeitet. „Es gibt keine speziellen Aufnahmekriterien”, sagt sie im Gespräch mit dem RHÖN-Gesundheitsblog. „Es sollten einfach Menschen sein, die gerne helfen und etwas Zeit investieren können, um Schlaganfall-Patienten und deren Angehörige im Alltag zu unterstützen. Der zeitliche Aufwand kann dabei ganz individuell sein, je nach den Bedürfnissen des Betroffenen.”

Partnerschaftliche Zusammenarbeit für Pilotprojekt

Um dieses Erfolg versprechende Konzept auch in Unterfranken umsetzen zu können, haben sich in Rhön-Grabfeld mehrere Unternehmen und Organisationen für ein Pilot-Projekt zusammengetan: die Neurologische Klinik am Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt als integratives Zentrum für neurologische Akut- und Rehabilitationsmedizin, der Bezirksverband Unterfranken des Bayerischen Roten Kreuz mit seinem großen Netzwerk an Ehrenamtlichen, das Zentrum für Aphasie und Schlaganfall Unterfranken, in dessen „Schlaganfall-Büro” Betroffene und Angehörige psychologisch und sozialrechtlich kompetente und individuelle Beratung erhalten, das Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen, das in Zusammenarbeit mit der Neurologischen Klinik Bad Neustadt und dem Bayerischen Roten Kreuz schon mehrere innovative Versorgungsmodelle erprobt und etabliert hat, sowie die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, die sich um Prävention, Therapie, Rehabilitation und Nachsorge kümmert.

Eine solche Zusammenarbeit sei schon deshalb sinnvoll, weil die Nachsorge von Schlaganfall-Betroffenen noch immer erhebliche Defizite aufweise, sagt Professor Dr. Bernd Griewing, CMO und Generalbevollmächtigter der RHÖN-KLINIKUM AG, zu der die Neurologische Klinik Bad Neustadt gehört: „Die ehrenamtlich tätigen Schlaganfallhelfer schließen diese Versorgungslücken, sie sind sowohl für Schlaganfall-Betroffene als auch für deren Angehörige eine wichtige Unterstützung.”

Kerngedanke: „Hilfe zur Selbsthilfe”

Der Kerngedanke des gemeinsamen Projekts, sagt Dr. Brigitte Mohn, Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, sei „die Hilfe zur Selbsthilfe der Familien und die Begleitung des Patienten bei der Rückgewinnung von Mobilität sowie Selbstständigkeit im Alltag. Damit könnten Betroffene bei den kleinen und großen Herausforderungen des Lebens nach einem Schlaganfall persönliche Unterstützung und emotionalen Zuspruch finden.”

„Durch die Kooperation mit der Neurologischen Klinik, dank der schon andere gemeinsame Projekte entstanden sind, sei einerseits die Schulung der Ehrenamtlichen in gleichbleibender Qualität und andererseits eine umfassende nachklinische Betreuung der Patienten unter guter Koordination gewährleistet”, sagt Reinhold Dietsch, Bezirksgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuz, das sich schon seit vielen Jahren mit der Verbesserung der Schlaganfallversorgung beschäftigt.

(v. l. n. r.:) Elmar Stegmeier, Projektleitung Schlaganfallhelfer, Beate Hechtle-Frieß, Psychologin im Zentrum für Aphasie & Schlaganfall Unterfranken, Uwe Kippnich, Koordinator Sicherheitsforschung und angewandte Telematik beim Bayerischen Roten Kreuz, Anna Ortmann, Care-Managerin und Projektkoordinatorin der Neurologischen Klinik Bad Neustadt, Professor Dr. Bernd Griewing, Vorstand Medizin der Rhön-Klinikum AG, Peter Suckfüll, stellvertretender Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, Bruno Altrichter, Bürgermeister der Stadt Bad Neustadt, Thomas Hupp, Geschäftsführer des Zentrums für Aphasie & Schlaganfall Unterfranken, Hubert Kießner, ehemaliger Geschäftsführer des Kreisverbandes Rhön-Grabfeld des Bayerischen Roten Kreuz, Michael Brinkmeier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Burkhard Bingel, Geschäftsführer der Neurologischen Klinik Bad Neustadt, Ralf Baumeister, Geschäftsführer des Kreisverbandes Rhön-Grabfeld des Bayerischen Roten Kreuz, Reinhold Dietsch, Bezirksgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuz, Dr. Hassan Soda, leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik Bad Neustadt, Dr. Asarnusch Rashid, Leiter Forschung & Entwicklung des Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen und Elke Müller, Leiterin des BRK-Alten- und Pflegeheims.
(v. l. n. r.:) Elmar Stegmeier, Projektleitung Schlaganfallhelfer, Beate Hechtle-Frieß, Psychologin im Zentrum für Aphasie & Schlaganfall Unterfranken, Uwe Kippnich, Koordinator Sicherheitsforschung und angewandte Telematik beim Bayerischen Roten Kreuz, Anna Ortmann, Care-Managerin und Projektkoordinatorin der Neurologischen Klinik Bad Neustadt, Professor Dr. Bernd Griewing, CMO der RHÖN-KLINIKUM AG, Peter Suckfüll, stellv. Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, Bruno Altrichter, Bürgermeister der Stadt Bad Neustadt, Thomas Hupp, Geschäftsführer des Zentrums für Aphasie & Schlaganfall Unterfranken, Hubert Kießner, ehemaliger Geschäftsführer des BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld , Michael Brinkmeier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Burkhard Bingel, Geschäftsführer der Neurologischen Klinik Bad Neustadt, Ralf Baumeister, Geschäftsführer des Kreisverbandes Rhön-Grabfeld des Bayerischen Roten Kreuz, Reinhold Dietsch, Bezirksgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuz, Dr. Hassan Soda, Leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik Bad Neustadt, Dr. Asarnusch Rashid, Leiter Forschung & Entwicklung des Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen und Elke Müller, Leiterin des BRK-Alten- und Pflegeheims Bad Neustadt.