Achtsamkeit im Arbeitskontext – Die Kraft der Gegenwart im Berufsalltag nutzen

Achtsamkeit im Arbeitskontext – Die Kraft der Gegenwart im Berufsalltag nutzen

Zunehmende Arbeitsverdichtung, Zeitdruck, nie endende To-do-Listen, fehlende Erholung – viele Mitarbeitende erleben sich unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen als zunehmend fremdgesteuert. In einer komplexen Welt mit zunehmenden Turbulenzen braucht es daher wirksame Gegenpole, um den „Autopiloten“ zu deaktivieren: Innehalten, Entschleunigung und Aufmerksamkeit. Das Grundrezept dazu liefert Achtsamkeit​.

Was macht Achtsamkeit aus?

Im Alltag erleben wir oftmals Momente, denen wir keine große Beachtung schenken. Sie fliegen an uns vorbei. Wir verpassen das bewusste Wahrnehmen, weil wir unsere Aufmerksamkeit nur teilweise auf sie gerichtet haben. Bei Achtsamkeit geht es darum, eine aufmerksame Haltung einzunehmen – also Gedanken, Gefühle und die Umgebung bewusst und wertungsfrei wahrzunehmen und zu akzeptieren. Jon Kabat-Zin, Mitgründer der modernen Achtsamkeitspraxis, spricht davon, „bewusst im Hier und Jetzt zu sein, ohne Gedanken an den nächsten Moment oder an Morgen“.

Eine gesunde Achtsamkeitspraxis hilft, aus dem automatischen Modus auszusteigen und Momente des Alltags intensiver zu erleben. So kann die Emotionsregulation und der Umgang mit Belastungen verbessert und die Resilienz gestärkt werden.

Wie kann Achtsamkeit im Arbeitsalltag integriert werden?

Schon kleine Momente, wie zum Beispiel das Hochfahren des Laptops am Morgen, reichen aus, um Achtsamkeit im (Berufs-)Alltag integrieren zu können. Dies stärkt die innere Balance und unterstützt eine bewusstere Lebensweise. Es geht nicht darum, zusätzliche Zeit für Achtsamkeitsübungen zu finden, sondern darum, Achtsamkeit in die täglichen Routinen einzubauen.

Ob bewusstes Atmen auf dem Weg zur Arbeit, das Genießen einer Tasse Tee zwischen zwei Meetings oder eine kurze Meditationspause – fast jede Situation im Arbeitsalltag bietet die Möglichkeit, präsent zu sein und den Moment achtsamer wahrzunehmen.

Übung macht den Meister – 7 Achtsamkeitsimpulse für zuhause oder am Arbeitsplatz

1. Bewusster Start in den Arbeitstag

Nehmen Sie sich nach dem Aufwachen einen Moment Zeit, um Ihre Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, bevor Sie in den Tag starten.

2. Meditation im Gehen

Konzentrieren Sie sich ganz auf Ihre Schritte und den Untergrund Ihrer Füße, z. B. bei einer Mittagspause oder auf dem Weg zur Arbeit. Nehmen Sie bewusst die Geräusche wahr und lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Umgebung, um im Detail zu erkennen, wie die Natur, der Boden und der Himmel aussehen.

3. Essen und Trinken mit Aufmerksamkeit

Nutzen Sie die Mittagspause, um Ihr Essen wirklich zu schmecken und zu genießen, anstatt nebenbei zu arbeiten oder mit einem Auge auf das Smartphone zu blicken. Trinken Sie morgens im Büro Ihre erste Tasse Kaffee, Tee oder das erste Glas Wasser ganz bewusst. Nehmen Sie Wärme, Kälte, Geruch und Geschmack wahr. Nebenher kann in aller Ruhe der PC hochfahren.

4. Achtsam in die Pause

Integrieren Sie kurze Achtsamkeitsübungen wie bewusstes Atmen oder ein kurzer Bodyscan in den Pausen, um im Moment anzukommen. Digitalfreie Mittagspausen sind eine Möglichkeit, um Stress zu reduzieren.

5. Aufmerksame Meetings

Gehen Sie in Besprechungen mit voller Präsenz, hören Sie aktiv zu und beteiligen Sie sich bewusst, statt gedanklich bereits beim nächsten Punkt der Agenda zu sein. Nutzen Sie eine Minute der Stille vor dem Meeting, um sich gedanklich darauf vorzubereiten und kurz innezuhalten.

6. Wartezeiten genießen

Das Warten am Bahnsteig, in der Schlage an der Supermarktkasse oder im Wartezimmer – auch Wartezeiten können Sie achtsam gestalten. Anstatt die nächste To-Do-Liste zu schreiben, E-Mails zu checken oder durch soziale Netzwerke zu scrollen, konzentrieren Sie sich auf den kurzen Moment der Ruhe und nehmen Sie die Umgebung mit allen fünf Sinnen wahr.

7. Entspannter Feierabend

Beenden Sie den Tag mit ein paar Minuten Aufmerksamkeit auf das, was für Sie an diesem Tag positiv war. Über was haben Sie sich gefreut? Wofür sind Sie dankbar? Auch wenn es nur Kleinigkeiten waren, seien Sie dankbar dafür, was der Tag Ihnen geschenkt hat. Nutzen Sie die Zeit, die der PC herunterfährt, wenn Sie nach Hause fahren oder wenn Sie sich abends auf das Sofa setzen, für eine achtsame Feierabendroutine.

Von „mind full“ zu „mindful“

Achtsamkeit im Arbeitskontext zu praktizieren, bedeutet, ein tieferes Bewusstsein für das Hier und Jetzt zu entwickeln. Achtsamkeitsübungen sprechen für sich: Sie wirken sich nachweislich positiv auf die psychische Gesundheit aus und senken das individuelle Stresserleben. Die Erholungsfähigkeit, Selbstwirksamkeit und das Selbstmitgefühl werden gefördert.

Beginnen Sie klein, seien Sie geduldig mit sich selbst und beobachten Sie, wie sich Ihr Arbeitsalltag und allgemeines Wohlbefinden durch kurzweilige, aber kraftvolle Übungen wandelt.

Mitarbeitergesundheit

Die RHÖN-KLINIKUM AG stellt die Mitarbeitergesundheit neben Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit, Aus- und Weiterbildung sowie Arbeitnehmerbelange in den Mittelpunkt ihrer Sozialstrategie. Unsere Mitarbeitenden sind die Säulen unseres Erfolgs – hervorragend ausgebildete, motivierte, gesunde und leistungsfähige Mitarbeitende. Sie ermöglichen unseren Klinikbetrieb und sind unser wertvollstes Kapital. Wertschätzung und achtsamer Umgang hat bei uns hohe Priorität.

Mit der konzernweiten Einführung von EAP (Employe Assistance Program) haben unsere Mitarbeitenden die Möglichkeit, schnelle, lösungsorientierte, seriöse und professionelle Hilfe in schwierigen Situationen von dem konzerninternen Kooperationspartner Fürstenberg Institut zu erhalten.